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Nach dem gravierenden Einbruch der Konjunktur infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise durchläuft die Chemie-Branche – wie die deutsche Wirtschaft insgesamt – gegenwärtig einen unerwartet schnellen Aufholprozess. Im Krisenjahr 2009 musste die chemische Industrie einen dramatischen Produktionsrückgang von 10 Prozent verkraften.

Nach dem gravierenden Einbruch der Konjunktur infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise durchläuft die Chemie-Branche – wie die deutsche Wirtschaft insgesamt – gegenwärtig einen unerwartet schnellen Aufholprozess. Im Krisenjahr 2009 musste die chemische Industrie einen dramatischen Produktionsrückgang von 10 Prozent verkraften. Der Umsatz brach um 14 Prozent ein. Die Kapazitätsauslastung stürzte ab auf einen Tiefstwert von 72 Prozent. Bei weitgehend stabiler Beschäftigung gingen die Produktivitätswerte in den Keller (minus 7,5 Prozent), gleichzeitig schossen die Lohnstückkosten in die Höhe (plus 8,9 Prozent).

Unerwartet schneller Aufholprozess

Die Wirtschaftsdaten der ersten drei Quartale 2010 zeigen, dass sich die Chemie-Industrie auf dem Weg befindet, den krisenbedingten Produktionseinbruch aufzuholen, wenngleich das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht ist. Gegenüber dem Vorjahr konnte die Produktion im dritten Quartal 2010 um 10 Prozent zulegen, der Umsatz erhöhte sich um 17 Prozent, wobei das Auslandsgeschäft (plus 20 Prozent) gegenüber dem Inlandsgeschäft (plus 13 Prozent) die stärkere Triebfeder war. Die Kapazitätsauslastung lag mit 85 Prozent wieder im Normalbereich. Solch zweistellige Veränderungsraten nach unten wie nach oben sind außergewöhnlich. Sie sind Ausdruck der äußerst volatilen Wirtschaftsentwicklung der letzten beiden Jahre mit ihren extremen Ausschlägen. Gleichzeitig setzen die hohen Wachstumsraten im Jahr 2010 auf dem krisenbedingt niedrigen Niveau des Jahres 2009 auf (Basiseffekt).

Nachlassende Wachstumsdynamik

Die deutsche Chemie-Branche hat als Frühzykliker gleich zu Beginn der weltwirtschaftlichen Erholung profitieren können. Nach einem – mit Ausnahme des Pharmageschäfts – starken ersten Halbjahr hat sich die Wachstumsdynamik der Chemie-Konjunktur im dritten Quartal 2010 nunmehr erwartungsgemäß abgeschwächt. Gegenüber dem Vorquartal konnten Chemie-Produktion (0,5 Prozent), Erzeugerpreise (0,6 Prozent) und Umsatz (0,5 Prozent) nur noch leicht zulegen. Die Nachfrage nach Chemikalien im Inland stagnierte und auch das Auslandsgeschäft verlief gedämpft. Für den weiteren Verlauf des Jahres ist nur noch von einem verhaltenen Wachstum der Branche auszugehen.

Erholung nur noch in kleinen Schritten

Der Erholungsprozess in der Chemie hat sich nach dem rasanten Verlauf zu Jahresbeginn merklich abgekühlt. Im Hinblick auf den weiteren Geschäftsverlauf schauen die Chemie-Unternehmen laut ifo-Konjunkturtest weniger optimistisch in die Zukunft. Auch ist die chemische Industrie in Deutschland bei den Wachstumsraten im Jahresverlauf vom Verarbeitenden Gewerbe bereits überflügelt worden. Seit Juni 2010 wächst die Gesamt-Industrie stärker als die chemische Industrie. Der Aufbau von Lagerbeständen bei den Abnehmern dürfte inzwischen weitgehend abgeschlossen sein. Das Tempo des wirtschaftlichen Aufholprozesses in der Chemie wird sich in den kommenden Monaten aller Voraussicht nach erheblich verlangsamen. Die Daten des dritten Quartals haben bereits gezeigt, dass die weitere wirtschaftliche Erholung nur noch in kleinen Schritten erfolgt.

Ausland: Gedämpfte Nachfrage

Die Wirtschaftskrise hat in Deutschland hauptsächlich exportorientierte Branchen wie die chemische Industrie getroffen. Die große Bedeutung des Auslandsgeschäfts für die Chemie-Unternehmen erklärt vor dem Hintergrund des stark schwankenden Welthandels also beides: den scharfen Rückgang in der Krise und die rasante Erholung infolge der Belebung der Weltwirtschaft. Die OECD geht jedoch davon aus, dass sich die globale Erholung im Jahr 2011 abschwächen wird. Für die OECD-Staaten rechnen die Ökonomen in ihrem aktuellen „Wirtschaftsausblick“ nur noch mit einem Wachstum von 2,3 Prozent; bisher waren sie noch von 2,8 Prozent ausgegangen. Auch das 2011er-Wachstum für die Euro-Zone (1,7 Prozent), die USA (2,2 Prozent) und für Japan (1,7 Prozent) wird allenfalls moderat ausfallen. Das Nachlassen der weltwirtschaftlichen Dynamik wird sich bei vielen der deutschen Handelspartner niederschlagen und die Nachfrage nach deutschen Chemie-Erzeugnissen spürbar dämpfen.

Konjunktur-Risiken

Darüber hinaus bestehen nach wie vor zahlreiche Risiken, die eine stabile wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr gefährden. Rückschläge sind nicht ausgeschlossen. Insbesondere für die Exportaktivitäten sieht etwa der Sachverständigenrat neben der konjunkturellen Schwäche vieler Abnehmerländer folgende Risikofaktoren:

  • Der massive Konsolidierungsdruck hinsichtlich der Staatsfinanzen in Europa kann die deutschen Exporte nachteilig treffen.
  • Erneute Schocks an den Finanzmärkten und im Bankensektor können sich negativ auf die Realwirtschaft auswirken.
  • Zunehmende Spannungen im weltweiten Währungsgefüge bergen die Gefahr einer Aufwertung des Euro zu Lasten der deutschen Exporteure.

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