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Durch die Wirtschaftspresse geistern zurzeit die Begriffe „Basiseffekt” und „Überhang”, wenn von der wirtschaftlichen Entwicklung die Rede ist. Bei diesen Begriffen handelt es sich um Sachverhalte der empirischen Wirtschaftsstatistik, die bedeutsam werden, wenn Werte aus verschiedenen Zeiträumen miteinander verglichen werden, indem sie ins (prozentuale) Verhältnis gesetzt werden.

Durch die Wirtschaftspresse geistern zurzeit die Begriffe „Basiseffekt“ und „Überhang“, wenn von der wirtschaftlichen Entwicklung die Rede ist. Bei diesen Begriffen handelt es sich um Sachverhalte der empirischen Wirtschaftsstatistik, die bedeutsam werden, wenn Werte aus verschiedenen Zeiträumen miteinander verglichen werden, indem sie ins (prozentuale) Verhältnis gesetzt werden.

Wachstumsillusion Basiseffekt

Angenommen, ein Chemie-Produkt (zum Beispiel Ethylenoxid) wird in Deutschland im Jahr 2008 in einem Volumen von 1 Million Tonnen hergestellt. Im Folgejahr 2009 sinkt diese Produktion um 50 Prozent auf 500.000 Tonnen. Ist dieser Rückgang ausgebügelt, wenn im Jahr 2010 die Herstellung dieses Produktes wieder um 50 Prozent erhöht wird? Natürlich nicht, denn jetzt kommt der statistische Basiseffekt zum Tragen: Bemessungsgrundlage ist nun nicht mehr das Produktionsvolumen des Jahres 2008 (1 Million Tonnen), sondern das Produktionsvolumen von 2009 (500.000 Tonnen), denn es wird jeweils das aktuelle Jahr mit dem Vorjahr verglichen. Bezogen auf die Ausgangsbasis von 2009 müsste also die Produktion um 100 Prozent steigen, das heißt verdoppelt werden, um wieder das Niveau von 2008 zu erreichen. Einem Rückgang von 50 Prozent entspricht – wegen der verringerten Ausgangsbasis – ein Anstieg von 100 Prozent. Ein Plus von 50 Prozent würde lediglich zu einem Anstieg auf 750.000 Tonnen führen. Das wäre nur „die halbe Miete“. Genau in dieser Situation befindet sich derzeit die deutsche Volkswirtschaft im Allgemeinen und die chemische Industrie im Besonderen. Nach dem dramatischen Einbruch 2009 werden selbst deutliche Zuwachsraten im Jahr 2010 nicht in der Lage sein, das durch die Krise entstandene Minus wieder auszugleichen.

„Vorab-Wachstum“ durch Überhang

Ähnliche Verwirrung stiftet der Begriff des statistischen Überhangs. Gemeint ist damit, dass sich der Jahresendstand eines Indikators und sein Jahresdurchschnitt (prozentual) unterscheiden. Dies kommt insbesondere bei der Betrachtung von Sozialproduktsgrößen, die üblicherweise in Quartalsdarstellungen ausgewiesen werden, zum Tragen. Ein Beispiel: Angenommen, das deutsche Bruttoinlandsprodukt habe im ersten Quartal 2008 einen Wert von 500 Milliarden, im zweiten Quartal von 502 Milliarden, im dritten Quartal von 504 Milliarden und im Schlussquartal von 506 Milliarden Euro. Der Quartalsdurchschnitt beläuft sich demnach auf 503 Milliarden Euro (500 plus 502 plus 504 plus 506 dividiert durch 4). Gemäß Definition des Sachverständigenrates ist der statistische Überhang die „prozentuale Differenz zwischen dem absoluten Niveau des Bruttoinlandsproduktes im letzten Quartal des Jahres und dem durchschnittlichen Niveau der Quartale im Jahr“. In unserem Falle beträgt der Überhang also drei (506 minus 503) bezogen auf 503. Das sind 0,6 Prozent. Dahinter verbirgt sich eine weitere Schlussfolgerung: Selbst wenn im Verlauf des Folgejahres überhaupt kein Wachstum mehr zu verzeichnen wäre, sondern alle vier Quartale auf dem Niveau des letzten Quartals des Vorjahres (also bei 506) verharren würden, würde trotzdem im Jahresdurchschnittsvergleich ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent zu verzeichnen sein. Im aktuellen Fall (2009/2010) hat der Sachverständigenrat einen solchen Überhang von 0,7 Prozent BIP-Wachstum ermittelt.

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