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Seit Einführung des Entgelttarifvertrages im Jahr 1988 ist ein kontinuierlicher Trend zu einer höheren Qualifikation der Chemie-Mitarbeiter und zu anspruchsvolleren Arbeitsplätzen zu verzeichnen. Einfache Arbeitsplätze haben dagegen signifikant an Bedeutung verloren. Dies ist das Ergebnis eines BAVC-Langfristvergleichs im Rahmen einer Analyse der Besetzung der tariflichen Entgeltgruppen E 1 bis E 13 für das Erhebungsjahr 2009.

Seit Einführung des Entgelttarifvertrages im Jahr 1988 ist ein kontinuierlicher Trend zu einer höheren Qualifikation der Chemie-Mitarbeiter und zu anspruchsvolleren Arbeitsplätzen zu verzeichnen. Einfache Arbeitsplätze haben dagegen signifikant an Bedeutung verloren. Dies ist das Ergebnis eines BAVC-Langfristvergleichs im Rahmen einer Analyse der Besetzung der tariflichen Entgeltgruppen E 1 bis E 13 für das Erhebungsjahr 2009.

Facharbeiteranteil gestiegen

Vergleicht man die Besetzung der Entgeltgruppen bei Inkrafttreten des Bundesentgelttarifvertrages 1988 mit dem Jahr 2009, also einen Zeitraum von 21 Jahren, ergibt sich folgender Befund: Der Bereich E 9 bis E 13 – das sind die ehemaligen oberen Angestelltengruppen – hat mit insgesamt 41 Prozent den höchsten Anteil. Der so genannte „Verzahnungsbereich“ der Entgeltgruppen E 6 bis E 8, also der Bereich der Facharbeiter und vergleichbaren Angestellten, hat seinen über die Jahre kontinuierlich steigenden Anteil auf jetzt 40 Prozent ausgeweitet. In beiden Segmenten hat sich der Anteil innerhalb des Betrachtungszeitraums um jeweils 10 Prozentpunkte erhöht.

Einfach-Jobs rückläufig

Spiegelbildlich dazu ist die Entwicklung im Bereich der ungelernten und kurzfristig angelernten Arbeitnehmer verlaufen. Diese sind in den Entgeltgruppen E 1 bis E 3 angesiedelt. Deren Anteil ist von gut einem Fünftel (21 Prozent) auf inzwischen nur noch 8 Prozent zurückgegangen. „Einfache“ Tätigkeiten in der chemischen Industrie haben damit im Zeitverlauf deutlich an Boden verloren. Neben höheren qualifikatorischen Anforderungen an die Beschäftigten könnte eine Ursache sein, dass das Rationalisierungspotenzial hier relativ groß ist und ein erheblicher Teil der „einfachen“ Arbeit inzwischen ausgelagert worden ist. Auch in den Entgeltgruppen E 4 und E 5 – das ist der Bereich mit Tätigkeiten, die in der Regel eine zweijährige Berufsausbildung voraussetzen – ist die Quote kontinuierlich bis auf 11 Prozent zurückgegangen. Beide Segmente zusammengenommen sind im Betrachtungszeitraum anteilsmäßig um 20 Prozentpunkte geschrumpft.

Nachhaltiger Qualifizierungstrend

Die Entwicklung hin zu wertschöpfungsintensiven und komplexen Produkten in Verbindung mit einer kontinuierlich anspruchsvolleren Produktionstechnik lässt den Schluss zu, dass sich der Anteil der ungelernten und kurzfristig angelernten Tätigkeiten in der Chemie tendenziell weiter verringern wird. Dagegen dürfte der Facharbeiteranteil und der Anteil der höher qualifizierten Tätigkeiten weiter an Bedeutung gewinnen. Diese werden zunehmend durch Meister, Techniker, Fachkaufleute, Fachwirte, aber auch Absolventen von Fachhochschulen und Berufsakademien ausgefüllt. Auch die Entwicklung in den Bereichen Bachelor und Master könnte diesen Trend weiter verstärken.

Schichtarbeit weit verbreitet

Im Rahmen der BAVC-Statistik wurde auch die Struktur der Chemie-Tarifbeschäftigten differenzierter untersucht. In die Analyse wurden vollzeit- und teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter in allen Schichtformen (Teilkonti-, Vollkonti- und Tagschicht) einbezogen. Kurzarbeiter konnten in der Erhebung nicht berücksichtigt werden.

Von den Tarifbeschäftigten befanden sich 82 Prozent in Vollzeitbeschäftigung und 18 Prozent in Teilzeitbeschäftigung (inklusive Altersteilzeit). 70 Prozent arbeiteten in Tagschicht, 23 Prozent in vollkontinuierlicher und 7 Prozent in teilkontinuierlicher Schichtarbeit.

Dies verdeutlicht, dass die Schichtarbeit in der chemischen Industrie eine wichtige Rolle spielt. Hierfür werden qualifizierte Mitarbeiter benötigt: So liegt etwa der „Vollkonti-Anteil“ in der Facharbeitergruppe E 6 bei 43 Prozent, in der Entgeltgruppe E 7 bei 41 Prozent.

Qualifizierte Frauen

Bemerkenswert sind auch die statistischen Unterschiede bei männlichen und weiblichen Beschäftigten. Von den Tarifbeschäftigten waren 71 Prozent männlich und 29 Prozent weiblich. Der Anteil der weiblichen Mitarbeiter ist über die Jahre kontinuierlich gestiegen.

Auffallend ist auch der Unterschied in der Beschäftigungsstruktur von Männern und Frauen. Bei den männlichen Mitarbeitern dominiert der Entgeltbereich E 6 bis E 8 (das ist die klassische Domäne der Facharbeiter), bei den weiblichen Mitarbeitern sind dies die Gruppen E 9 bis E 11 (das sind die mittleren und gehobenen Angestelltentätigkeiten).

Dies könnte man zu der folgenden Aussage zusammenfassen: Zwar gibt es wesentlich weniger Frauen als Männer in der Belegschaft der chemischen Industrie, aber die „Frauenquote“ ist kontinuierlich angestiegen. Außerdem liegt der Schwerpunkt der Tätigkeiten bei Frauen nicht, wie das Vorurteil vielleicht nahe legt, in den unteren Entgeltgruppen, sondern vielmehr in den höher qualifizierten Entgeltgruppen E 9 bis E 11.

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