2010 und die Krise Der mühsame Weg zurück
Aus der Chemie kamen zum Jahresausklang erste Signale einer konjunkturellen Stabilisierung. Nachdem die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise ab Oktober 2008 zum stärksten Produktionseinbruch seit der ersten Ölkrise 1973/74 geführt hat (2009: minus zehn Prozent), steht nun der mühsame Weg zurück auf Vorkrisenniveau an.
Aus der Chemie kamen zum Jahresausklang erste Signale einer konjunkturellen Stabilisierung. Nachdem die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise ab Oktober 2008 zum stärksten Produktionseinbruch seit der ersten Ölkrise 1973/74 geführt hat (2009: minus zehn Prozent), steht nun der mühsame Weg zurück auf Vorkrisenniveau an.
Weder schnell noch ohne Rückschläge
Derzeit erwartet niemand, dass die Chemie schnell an die guten Geschäftsergebnisse aus der Zeit vor der Krise anknüpfen kann. Der Weg nach oben wird beschwerlich, und er wird einige Jahre in Anspruch nehmen. Treffen die aktuellen Prognosen zu, befände sich die Chemie im Jahresdurchschnitt 2010 nach einem Produktionsplus von fünf Prozent immer noch unter dem Niveau von 2006 – bei allerdings weitaus größeren Kapazitäten im In- und Ausland. Ebenso wenig ist davon auszugehen, dass es in der Wirtschaft nach dem massiven Einbruch nun kontinuierlich nach oben geht. Es wird Rückschläge geben. Zu groß sind die Risiken, die aus der Krise und deren Folgen resultieren.
Risiken sorgen für Unsicherheit
So haben die Finanzprobleme Dubais und die Herab-stufung der Bonität Griechenlands gezeigt, dass auf dem Finanzsektor jederzeit neue Risiken auftauchen können, die das Vertrauen der Märkte erschüttern. Auch in Deutschland ist die Unsicherheit im Hinblick auf die Kreditversorgung der Wirtschaft weiterhin groß. Gleichzeitig ist die Stabilität des Arbeitsmarktes nicht garantiert. Die Folgen der Krise werden dort erst mit zeitlicher Verzögerung voll durchschlagen. Diese These bestätigen die großen Industriegewerkschaften, indem sie der Sicherung von Arbeitsplätzen in den kommenden Tarifrunden Priorität einräumen.
Chemie: Konkurrenzdruck steigt
Neben diesen krisenbedingten Risiken spielen in der Chemie-Industrie auch strukturelle Herausforderungen eine immer größere Rolle. Der Schwerpunkt chemischer Produktion wird sich dem Trend der letzten Jahre folgend weiter nach Fernost verlagern. Zudem werden schon bald die gewaltigen neuen Kapazitäten im Nahen Osten die Konkurrenz auf dem Weltmarkt deutlich verschärfen.