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Die Arbeitskosten in der westdeutschen chemischen Industrie beliefen sich im Jahr 2010 auf 46,49 Euro je Beschäftigtenstunde. Sie liegen damit im internationalen Vergleich nach wie vor in der Spitzengruppe. Lediglich in Belgien müssen die Unternehmen höhere Arbeitskosten schultern, während viele etablierte Wettbewerber mit niedrigeren Kosten kalkulieren können. 

Die Arbeitskosten in der westdeutschen chemischen Industrie beliefen sich im Jahr 2010 auf 46,49 Euro je Beschäftigtenstunde. Sie liegen damit im internationalen Vergleich nach wie vor in der Spitzengruppe. Lediglich in Belgien müssen die Unternehmen höhere Arbeitskosten schultern, während viele etablierte Wettbewerber mit niedrigeren Kosten kalkulieren können.
 
Anhaltender Kostendruck
 
Dies ist das Ergebnis der jüngsten BAVC-Auswertung zur internationalen Arbeitskostenrangliste für die Chemie-Branche. Ausgangspunkt für die Berechnungen ist die Arbeitskostenerhebung der Euro­päischen Union. Daneben wurden auch Daten aus Japan und den USA einbezogen.
Für die exportorientierte Chemie-Industrie in Deutschland ist die Höhe der Arbeitskosten ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor. Bei Standortentscheidungen spielt dieser Kostenblock als Teil der Lohnstückkosten weiterhin eine maßgebliche Rolle. Standorte treten immer dann in unmittelbare Konkurrenz zueinander, wenn Güter — wie etwa chemische Industrieerzeugnisse — überregional handelbar sind.
Die hohen Chemie-Arbeitskosten in Deutschland sind nur dann tragbar, wenn die Lohnstückkosten durch entsprechende Produktivitätsvorteile als Parameter für die preisliche Wettbewerbsfähigkeit deutscher Chemie-Erzeugnisse konkurrenzfähig bleiben. Mit anderen Worten: Die deutsche Chemie muss mindestens so viel besser sein, wie sie teurer ist.
 
Unterschiedliche Kostendynamik
 
Im Betrachtungszeitraum 2008 bis 2010 sind die Chemie-Arbeitskosten in Westdeutschland um 3,5 Prozent auf 46,49 Euro je Beschäftigtenstunde angestiegen. In Ostdeutschland war der Zuwachs mit 5,9 Prozent auf nunmehr 31,36 Euro noch stärker.
In anderen Ländern der Eurozone war die Kostendynamik in der 3-Jahres-Betrachtung im Vergleich zur westdeutschen Chemie zum Teil größer — etwa in Frankreich, Italien oder Spanien.
Wechselkursbedingt haben die Arbeitskos­ten in den wichtigen Konkurrenzländern Japan (plus 36,6 Prozent) und USA (plus 9,3 Prozent) auf Euro-Basis im Betrachtungszeitraum deutlich angezogen. In nationaler Währung gerechnet sind die Arbeitskosten in Japan nur um 4,1 Prozent gestiegen, in den USA sogar um 1,4 Prozent gesunken.
Umgekehrt ist der Verlauf in Großbritannien. Hier beträgt der Kostenanstieg in nationaler Währung 5,3 Prozent. Auf Euro-Basis wird daraus ein Rückgang um 2,3 Prozent.
Insgesamt hat sich die Kostenposition der westdeutschen chemischen Industrie trotz der vergleichsweise hohen Kostendisziplin im Betrachtungszeitraum also kaum verbessert. Die ostdeutschen Chemie-Arbeitskosten sind sogar etwas stärker gestiegen als in vielen Vergleichsnationen.
 
Nur Belgien ist teurer
 
Setzt man die westdeutschen Arbeitskosten des Jahres 2010 mit einem Wert von 46,49 Euro je Stunde gleich 100, so verdeutlicht diese Indexbetrachtung den Kos­tenabstand im Ländervergleich.
Beim Spitzenreiter Belgien schlagen insbesondere die hohen Personalzusatzkosten zu Buche. Hier müssen die Arbeitgeber mehr als 30 Prozent der Lohnsumme als gesetzliche Sozialversicherungsbeiträge abführen. Etablierte Konkurrenten sind zum Teil näher gerückt, etwa Frankreich oder Italien. Von den großen Industrieländern ist jedoch keines vor der West-Chemie platziert.
Gegenüber Frankreich beträgt der Abstand 4 Indexpunkte, gegenüber Italien sind es bereits deutliche 31 Punkte. Das spanische Kostenniveau liegt fast 40 Prozent niedriger. Japan liegt 20 Prozent unter dem westdeutschen Niveau, die Arbeitskosten in den USA sind sogar 25 Prozent geringer.
Das Kostenniveau in der Ost-Chemie fällt mit 31,36 Euro je Stunde niedriger aus, ein Vorteil für die ostdeutschen Bundesländer etwa im Wettbewerb um Neuansiedlungen. Das Kostenniveau der benachbarten osteuropäischen Konkurrenz in Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn liegt mit 9 bis 11 Euro je Stunde aber nur bei einem Drittel der ostdeutschen Arbeitskosten.
 
Methodische Hinweise
 
Der BAVC hat mit dieser Veröffentlichung seine Berichterstattung zu den internationalen Chemie-Arbeitskosten umgestellt. Die Jahre 2008 und 2009 wurden zur Vergleichbarkeit nochmals nach neuer Methodik ermittelt (siehe auch Informationsbrief 11/2011).
 

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