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Die weltwirtschaftliche Abkühlung und die internationale Schuldenkrise hinterlassen deutliche Spuren: Dem Aufschwung in Deutschland ist mittlerweile die Luft ausgegangen. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes ist die Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2011 sogar leicht geschrumpft (BIP minus 0,2 Prozent zum Vorquartal).

Die weltwirtschaftliche Abkühlung und die internationale Schuldenkrise hinterlassen deutliche Spuren: Dem Aufschwung in Deutschland ist mittlerweile die Luft ausgegangen. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes ist die Wirtschaftsleistung im
4. Quartal 2011 sogar leicht geschrumpft (BIP minus 0,2 Prozent zum Vorquartal). Die Wirtschaftsforschungsinstitute sehen das Wachstum in Deutschland für 2012 im Schnitt bei etwa 0,5 Prozent.
 
Auch für die chemische Industrie ist das wirtschaftliche Umfeld zuletzt schwieriger geworden. Die Chemie-Unternehmen werden 2012 unter der konjunkturellen Abschwächung in ihrem Hauptmarkt Europa leiden. Auch ihre wichtigsten Abnehmerbranchen sind hiervon betroffen.
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) erwartet für das Gesamtjahr 2012, dass die Chemie-Produktion gegenüber dem Vorjahr nicht wächst und der Umsatz nur um 1 Prozent zulegt. Die deutsche Chemie-Branche steht damit vor einem Jahr der Stagnation.
 
Konjunkturelle Abkühlung bereits 2011
 
Die positive Gesamtbetrachtung für 2011 darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach einem guten Start bereits seit Mitte des vergangenen Jahres deutliche Bremsspuren in der Chemie-Konjunktur zu verzeichnen sind. In der frühzyklischen Chemie-Branche, die vor allem Vor- und Zwischenprodukte herstellt, hat der Nachfragerückgang und damit die konjunkturelle Abkühlung frühzeitig eingesetzt, während andere Industriezweige wie etwa der Automobilbereich oder die Elektroindustrie erst ab Herbst die konjunkturelle Abschwächung zu spüren bekamen.
Nach einem starken 1. Quartal 2011 ist die Chemie-Produktion von Mai bis November 2011 kontinuierlich gesunken. 3 Quartale in Folge waren rückläufig, was technisch gesehen einer Rezession entspricht. Im Schlussquartal fiel die Produktion im Vorjahresvergleich um 4,3 Prozent niedriger aus.
 
Insgesamt ist das Produktionsniveau 2011 im Jahresvergleich lediglich 2,2 Prozent höher als im Jahr 2010 und nur 0,6 Prozent höher als im Vorkrisenjahr 2007. Durch die nachlassende Dynamik wurde der ursprüngliche Erwartungswert von 4 Prozent für 2011 damit verfehlt.
Der Chemie-Umsatz stieg im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr um 7,7 Prozent (statt erwarteter 9 Prozent) auf 184,2 Milliarden Euro. Vor dem Hintergrund weiter anziehender Rohstoffkosten erklärt sich dieser Umsatzzuwachs primär durch die Preiskomponente (plus 5,2 Prozent).
Da Umsatz nicht gleich Gewinn ist, hat sich dies jedoch in Teilen der Chemie nicht entsprechend positiv auf die Ertragssituation auswirken können. Angesichts der gesunkenen Nachfrage wird es für die Chemie-Unternehmen zudem schwieriger, höhere Preise am Markt zu erzielen.
Hinzu kommt, dass ein geringeres Produktionsvolumen geringere Skaleneffekte verursacht — mit negativen Auswirkungen auf die Stückkosten und damit auf die Rentabilität der Unternehmen. Deshalb waren die operativen Margen im Jahresverlauf vielfach bereits rückläufig.
 
Niedriges Ausgangsniveau in der Chemie
 
Die Chemie-Industrie startet nach einem schwachen 4. Quartal 2011 von einem niedrigen Ausgangs­ni­veau ins Jahr 2012. Durch die deutliche Abschwächung im Jahresverlauf liegt der Produktionsindex für das 4. Quartal (105,5 Punkte) spürbar niedriger als der Jahresdurchschnitt 2011 (109,7 Punkte).
 
Daraus resultiert ein so genannter statistischer Unterhang von 3,8 Prozent, der wie ein Abschlag für die weitere Entwicklung wirkt. Dies bedeutet, dass die Produktion im Jahresverlauf 2012 von Quartal zu Quartal deutlich zulegen muss, um überhaupt den Jahresdurchschnitt 2011 wieder erreichen zu können. Anders ausgedrückt: Würde sich die Chemie-Produk­tion im Jahr 2012 weiterhin auf dem Niveau des 4. Quartals 2011 bewegen, so ergäbe sich eine Veränderungsrate von minus 3,8 Prozent, d.h. die Chemie würde schrumpfen.
 
Verunsicherung durch Schuldenkrise
 
Der Ausblick für das laufende Jahr ist weiterhin von großer Unsicherheit geprägt. Die Schuldenkrise im Euroraum ist längst nicht überwunden und die Bremswirkungen zeigen sich immer deutlicher.
BIP und Industrieproduktion in der EU waren im 4. Quartal 2011 rückläufig. Vor allem die Notwendigkeit zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte in den EU-Staaten drückt die Wachstumsaussichten nach unten. Rund ein Drittel der 17 Euro-Länder steckte Ende 2011 bereits in der Rezession. Dies schlägt sich zwangsläufig auf die Auftragslage der exportorientierten deutschen Industrie nieder. Für die Chemie-Branche ist Europa nach wie vor der Heimatmarkt, mit einem Exportanteil von mehr als 60 Prozent.
 
Stabilisierend wirken dürfte hingegen das Wachstum der Schwellenländer, insbesondere in Asien. Aber auch dort wird im Jahr 2012 eine schwächere Dynamik als in den Jahren zuvor erwartet.
Nach wie vor zwingt das unsichere wirtschaftliche Umfeld zur Vorsicht. Rückschläge sind nicht ausgeschlossen.
 
Chemie-Tarifrunde: Realismus gefragt
 
Für die anstehende Chemie-Tarifrunde 2012 hat der IG BCE-Hauptvorstand Mitte Februar eine Erhöhung der Löhne um 6 Prozent empfohlen. Aus Sicht der Arbeitgeber muss in einem Jahr der Stagnation für die Chemie-Branche stattdessen Realismus die Richtschnur für die Tarifrunde sein. Nur so können die Tarifparteien ihrer Verantwortung für die Zukunft der Branche gerecht werden. Ein Tarifabschluss muss den wirtschaftlichen Realitäten entsprechen. Zu diesen Realitäten gehören die konjunkturelle Abschwächung, die Unsicherheit durch die Schuldenkrise und die hohe Volatilität in den Märkten.
 
Chemie-Prognose 2012
 
(Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent)
 
Produktion:               0,0
Erzeugerpreise:     + 1,0
Umsatz:                   + 1,0

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